Orientierung, Sicherheit und Wohlbefinden sind die wichtigsten Aspekte der Wohnungsgestaltung für Demenzerkrankte, die nach wie vor in ihrem Zuhause leben. Denn Personen mit Demenz fällt es mit voranschreitender Erkrankung zunehmend schwerer, dort oder im Freien Gefahren richtig einzuschätzen.

Studien zeigen außerdem, dass die individuelle Anpassung der Wohnumgebung Unsicherheiten minimieren und negative Gefühle wie Wut und Frustration bei Personen mit Demenz reduzieren kann. Die Anpassung verschiedener Wohnbereiche oder technischer Ausstattungen ist daher aufgrund der kognitiven Veränderungen unerlässlich.

Wir von Wohnvielfalt e.V. haben Ihnen einmal eine beispielhafte Checkliste zusammengestellt, wie die verschiedenen Wohnbereiche an die Bedürfnisse des Erkrankten angepasst werden können. Dies ist natürlich nur ein Auszug. Bitte scheuen Sie sich nicht, eine individuelle Beratung durch unsere professionellen Wohnberater*innen mit dem Schwerpunkt Demenz in Anspruch zu nehmen. Denn es ist wichtig, dass die Wohnung weitgehend auf die persönlichen Fähigkeiten des demenziell erkrankten Menschen unter Einbeziehung der räumlichen Gegebenheiten abgestimmt werden. So lassen sich weitere Veränderungen dann schrittweise dem Krankheitsverlauf anpassen.

Checkliste für ein demenzfreundliches Wohnumfeld, u. a.:

Allgemeine Sicherheit:

  • Stolperfallen, wie z. B. Läufer, entfernen
  • Fenster mit abschließbaren Griffen und Kippmöglichkeiten ausstatten
  • Heizkörper und Steckdosen sichern
  • Herd und Bügeleisen mit Abschaltautomatik verwenden
  • Feuerzeuge, Kerzen, Streichhölzer sowie Reinigungsmittel und Medikamente sichern
  • für gute Beleuchtung sorgen

Im Eingangsbereich der Wohnung:

  • Eingangstür mit Bewegungsmelder ausstatten
  • auf Spiegel verzichten
  • Bewegungsmelder als Nachtbeleuchtung (z. B. für den nächtlichen Toilettenbesuch) installieren
  • Türen mit Funktion des Raumes kennzeichnen
  • helle, einfarbige Tapeten anbringen (allgemein)

In Wohnzimmer und Schlafzimmer:

  • Übersichtlichkeit im Raum beachten und spiegelnde Oberflächen vermeiden
  • Telefon mit Nummernspeicher, Großtasten- oder Fototastentelefone bevorzugen
  • Beleuchtung vom Bett ausschaltbar installieren und den Weg zur Toilette beleuchten
  • Bewegungsmelder oder Geräuschmelder nutzen
  • Mögliche Hilfsmittel im Schlafzimmer: Toilettenstuhl und Pflegebett
  • In der Küche (lesen Sie hierzu auch unseren Artikel „Orientierung beugt Unfällen vor“):
  • Festen Sitz-, Arbeits- und Essplatz schaffen
  • Gebrauchsgegenstände gut erreichbar und sichtbar positionieren
  • Schränke nach Inhalt beschriften oder ein offenes Regalsystem installieren
  • Kühlschrank ggf. sicher verschließen
  • große Uhr mit arabischen Zahlen anbringen
  • bei Gasherd: Gashahn sperren
  • Mikrowelle anstatt Herd

Im Bad:

  • farbige, kontrastreiche Toilettenbrille verwenden
  • Füllstandmelder für die Badewanne und den Waschtisch installieren
  • Badezimmertür nach außen öffnend, Außenentriegelung montieren

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