Fragen und Antworten

Warum ist eine Wohnberatung zu empfehlen?

Nahezu 40% aller Unfälle passieren im Haushalt, dies sind deutlich mehr als bei Verkehrsunfällen (14,6%). Die häufigste Unfallursache im Haushalt sind Stürze, insbesondere bei älteren Menschen. (Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden – Stand der Informationen: Januar 2017)

Die Wohnberatung hilft, Gefahrenstellen in der eigenen Wohnung zu erkennen und beugt damit möglichen Unfällen oder Stürzen vor.

Was leistet die Wohnberatung?

Die Wohnberatung informiert und berät, wie die Wohnungen oder Häuser auch im Alter oder bei Behinderung alltagstauglicher, sicherer und ggf. auch komfortabler werden. Und dies sowohl im Notfall, aber vor allem auch vorausschauend und präventiv. Das Aufzeigen von technischen Hilfsmitteln oder auch von kleinen Alltagshelfern erleichtert das Leben und Wohnen zu Hause. Hilfsmittel und Pflegehilfsmittel unterstützen die Menschen im Alltag und können teilweise vom Arzt verordnet werden. Empfehlungen für mögliche Umbaumaßnahmen zeigen dauerhafte Lösungen auf. Jede Beratung ist individuell auf den Bedarf und die Gegebenheiten anzupassen.

Was kostet die Wohnberatung?

Eine ausführliche und individuelle Beratung findet in der betreffenden Wohnung vor Ort statt. Sie erhalten von uns eine Dokumentation der Beratung mit unseren Ratschlägen. Für dieses Angebot erheben wir eine Aufwandsentschädigung von 25,- €, die Beratung dauert ca. 1 Std (Angebot gilt für einen Umkreis von 10 km).

Selbstverständlich besteht die Möglichkeit über unseren Wohnberatungschat ganz gezielt einzelne Situationen abzufragen. Hierfür wird selbstverständlich keine Gebühr erhoben.

Gibt es Zuschüsse für mögliche Umbaumaßnahmen?

Ja, die gibt es. Wenn ein Pflegegrad vorliegt, können Sie bei der betreffenden Pflegekasse einen Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen stellen. Die Pflegekasse kann einen Zuschuss bis zu 4.000 € gewähren. Der Antrag und die Freigabe der Pflegekasse hat unbedingt vor Maßnahmenbeginn vorzuliegen.

Auch über die KfW Bank gibt es Möglichkeiten ein Darlehen oder einen Tilgungszuschuss zu beantragen. Auch hier müssen die Anträge vor einem Umbau gestellt werden.

Auch lohnt es sich, bei der Kommune nachzufragen. Z.B. um ein Darlehen im Falle einer Schwerbehinderung für den Umbau  zu beantragen – auch hier ist vorab ein Antrag zu stellen. Ihre Kommune weiß genau, ob weitere Fördermöglichkeiten z.B. über das Land angeboten werden.

Wohnberatung mit Schwerpunkt Demenz – was bedeutet das?

Die Demenz verändert die Wahrnehmung. Dadurch können Situationen entstehen, die Ängste hervorrufen. Glänzende dunkle Fliesen z.B. können wie ein schwarzes Loch wirken.

Wechselt am Fußboden der Belag und möglicherweise noch die Farbe, kann es passieren, daß Menschen mit einer Demenz genau an dieser Stelle nicht mehr weitergehen möchten. Auch Stufen können nicht mehr erkannt und daher auch bewältigt  werden.

Oftmals ist es für die Angehörigen nicht erkennbar, warum „plötzlich“ ein Problem entsteht oder die betroffene Person verängstigt wirkt.

Unsere Wohnberatung mit Schwerpunkt Demenz versucht, diese Stellen in der Wohnung frühzeitig zu erkennen und zu optimieren.

Empfiehlt die Wohnberatung auch Handwerker?

Nein, das können wir leider nicht. Wir raten Ihnen auf entsprechende Gütesiegel, wie z.B. Serviceplus oder Seniorenfreundlich zu achten, aber letztlich liegt die Wahl bei Ihnen. Bei größeren Umbaumaßnahmen empfehlen wir – sofern möglich – mindestens zwei Angebote unabhängig voneinander einzuholen und sich gut beraten zu lassen.

Welche Qualifikation besitzen die Wohnberater?

Unsere Wohnberater*innen haben eine qualifizierte Schulung erhalten und bilden sich regelmäßig fort. Wir arbeiten niedrigschwellig und möchten Ihnen einfache Tipps zur Umsetzung geben.

Unsere Wohnberater*innen sind ehrenamtlich unterwegs und erhalten eine Aufwandsentschädigung. Damit Sie sich keine Sorgen machen brauchen, haben unsere Wohnberater ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt.

Tipps für Ihre Wohnung

Enge Türen – das Idealmaß beträgt 90 bis 100 cm um mit einem Rollstuhl oder Rollator gut durch die Türen zu kommen.

Flure – achten Sie auf die Bewegungsfreiheit und eine Sicherheitsbeleuchtung in der Nacht.

Treppen – ein Handlauf an beiden Seiten erhöht die Sicherheit.

Duscheinstiege – ist ein Umbau nicht möglich kann ggf. eine kleine Stufe den Ein- und Ausstieg aus der Dusche übergangsweise erleichtern.