Die Küche: barrierefrei und Demenz geeignet

Wenn ältere Menschen allein in der eigenen Wohnung leben, funktioniert das meistens recht gut. Aber nicht immer. Insbesondere für Menschen mit Demenzerkrankungen wird es zunehmend schwieriger, beispielsweise ihre Küche wie bisher zu nutzen. Das muss aber nicht bedeuten, dass die/der Betroffene deswegen gleich in ein Alten- oder Pflegeheim umziehen muss. Je nach Schweregrad der Erkrankung lässt sich die Küchenausstattung mit einfachen Handgriffen oder auch mit einem technisch größeren Aufwand anpassen.

Kleine, einfache Maßnahmen

Was die Betroffenen am dringendsten benötigen, wenn sie allein zurechtkommen sollen und wollen, ist Orientierung. Denn: Wer sich in seiner Küche weiterhin gut zurechtfindet, fühlt sich sicherer und macht auch weniger falsch. Daher ist es wichtig, für ausreichende Beleuchtung zu sorgen und vielleicht auch auf das ein oder andere Möbelstück, z. B. einen zweiten Stuhl am Küchentisch, zu verzichten, um Stolperfallen zu vermeiden. Als Angehöriger sollten Sie jedoch darauf achten, dass Einrichtungsgegenstände, die der Orientierung dienen, an den vertrauten Stellen bleiben.

Gestalten Sie die Küche mit hellen, warmen und freundlichen Farben. Zu viele verschiedene Farben oder auch große, bunte Muster können halluzinationsfördernd wirken und die Wahrnehmung stören. Reduzieren Sie das Geschirr, Töpfe und Pfannen auf ein paar häufig benutzte Teile und räumen Sie diese so auf, dass die/der Betroffene alles leicht findet. Hier haben sich offene Regale sehr bewährt oder Sie hängen an den Küchenschränken einfach die Türen aus. Komplizierte Türen oder Öffnungsmechanismen können für die/den Demenzkranke/n frustrierend sein. Den Kühlschrank räumen Sie am besten so ein, dass sich wichtige und häufig benötigte Lebensmittel auf Augenhöhe befinden.

Sie merken schon, viele Dinge sind einfach und pragmatisch zu lösen. Scharfe Messer, Scheren und Nadeln entfernen Sie am besten aus der Wohnung, Chemikalien und Putzmittel verwahren Sie verschlossen. Auch Feuerzeuge, Streichhölzer und Kerzen packen Sie lieber zur Seite.

Größte Gefahrenquelle: der Herd

Demenzkranke zählen per se zu den Menschen, die häufig vergessen, den Herd auszuschalten. Mögliche Küchenbrände können nicht nur die Einrichtung, sondern auch Bewohner und Nachbarn gefährden. Da die selbständige Versorgung und besonders das tägliche Kochen aber einen großen Teil der Lebensqualität ausmachen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Bringen Sie eine Kindersicherung an Steckdosen und Herd an oder bauen Sie eine Zeitschaltuhr ein. Bevor der Herd benutzt werden kann, muss dann beispielsweise ein Schalter gedrückt werden. Das Zeitintervall der Zeitschaltuhr können Sie individuell programmieren.

Befindet sich die/der Erkrankte im Anfangsstadium der Demenz kann mit Hilfe einer Hitzewache die Wärmeausstrahlung der Kochplatten kontrolliert werden. Registriert das Gerät eine zu große Hitzeentwicklung, schaltet es den Herd aus; zum Beispiel, wenn die falsche Platte eingeschaltet oder ein Topf ohne Inhalt auf der Platte steht.

Bei fortschreitender Demenz kann mit der programmierten Zeitschaltuhr die Einschaltzeit der Kochplatten überwacht werden. Das bedeutet, dass die Sicherung den Herd automatisch abschaltet, wenn eine vorgegebene Zeit (z. B. 30 Minuten) abgelaufen ist.

Unsere professionellen Wohnberater*innen mit dem Schwerpunkt Demenz bieten Ihnen in Stuttgart gerne eine persönliche Beratung in Ihrem Wohnumfeld an.

Oder nutzen Sie einfach die Kontaktaufnahme über unseren Online-Chat – selbstverständlich streng vertraulich und sollten wir einmal nicht online sein, erhalten Sie innerhalb von 48 Std. eine Rückmeldung. Bitte füllen Sie dazu das entsprechende Kontaktfeld aus.

Der Wohnberatungs-Live-Chat wird von der deutschen Fernsehlotterie unterstützt