Zweijährige Studie Hilfe für Demenzkranke und Angehörige

Orientierungslosigkeit, Gedächtnislücken, fehlende Erinnerungen – es gibt viele Möglichkeiten, wie sich Demenz äußert. In Deutschland leben 1,5 Millionen Menschen mit Demenz. In Rheinland-Pfalz sind es 80.000 Menschen. Besonders für die Angehörigen ist das manchmal eine große Belastung. Um den Familienangehörigen helfen zu können, läuft eine Studie zur Unterstützung für Demenzpatienten und pflegende Angehörige.

Was ist Demenz?
Es ist eine im Alter auftretenden geistige Erkrankung. Dabei geht der Verlust der Leistungsfähigkeit des Gehirns allmählich verloren. Betroffen sich zum Beispiel das Denk- und Erinnerungsvermögen sowie die Orientierung. So können Betroffene sich nicht mehr alleine im Alltag zurecht finden und müssen betreut werden. Auch die Persönlichkeit des Betroffenen verändert sich langsam. Demenz ist nicht heilbar und wird auch in naher Zukunft nicht heilbar sein.

Welche Verbesserungsmöglichkeiten gibt es?
Ein Unterstützungsprogramm im Rahmen einer Studie an der Rheinhessen-Fachklinik Alzey soll den Patienten und den pflegenden Angehörigen helfen. Ihr Ziel ist es, den Alltag stressfreier zu machen und Konflikte in der Familie zu vermeiden. Die Betroffenen und ihre Angehörigen sollen wieder mehr Freude am Leben haben.
Die Ergebnisse sollen in zwei Jahren vorliegen. Danach soll ein Pfleger die betroffene Familie für die Behandlung mindestens neun Mal besuchen. In Gesprächen werden Ernährung und Stress im Alltag besprochen. Es werden Übungen zur Stressbewältigung, ein Problemlösetraining sowie ein Aktivitätsprogramm aufgestellt. So wird der Alltag besser strukturiert.
Außerdem sollen die Teilnehmer ein Tagebuch mit positiven Erlebnissen führen. Auch eine Beratung im Wohnraum wird angeboten, um Stolperfallen zu beseitigen und für bessere Orientierung innerhalb der Räume zu sorgen.

Wie wird der Erfolg gemessen?
Die Betroffenen und die pflegenden Angehörigen müssen Haar- und Speichelproben abgeben. Mithilfe der Haarproben kann ein Stresshormon nachgewiesen werden. Wenn es den Patienten und Angehörigen besser geht, reduziert sich der Stresshormonanteil. Bereits jetzt lässt sich an ersten Zwischenergebnissen erkennen, dass das Unterstützungsprogramm funktioniert.

Auf folgendem Link finden Sie ein Video, das sich Rund um das Thema Stress bei pflegenden Angehörigen handelt:
https://swrmediathek.de/player.htm?show=b1c11db0-1196-11e8-8c1f-005056a12b4c
Desweiteren empfehlen wir folgendes Buch: „Grau ist bunt“ von Henning Scherf

Stichwörter: