Eislingen / Süd

Zukunft im Quartier Eislingen – Süd

1. Ausgangssituation zu Beginn des Projektes
Das Projekt „Zukunft im Quartier Eislingen – Süd“ bezieht sich konkret auf das Areal rund um die Lutherkirche an der Ulmer Straße. Es handelt sich um ein Wohngebiet am südlichen Rand der Innenstadt, die sich am gegenüberliegenden Ufer der Fils befindet.

Das Quartier soll städtebaulich revitalisiert werden unter dem Gesichtspunkt der altengerechten Quartiersentwicklung. Im Rahmen des Programms Gut Beraten sollten die Potentiale des Quartiers im Hinblick auf eine altengerechte Quartiersentwicklung ermittelt und Handlungsansätze hierfür entwickelt werden.

Eislingen an der Fils ist eine große Kreisstadt im Landkreis Göppingen. Im Juni 2019 waren 21.613 Einwohner*innen in Eislingen gemeldet (Quelle Stadt Eislingen), wobei die Stadt in den letzten Jahren einen stetigen Bevölkerungszuwachs hatte. Das Durchschnittsalter in Eislingen lag 2018 bei 43,4 Jahren mit deutlich steigender Tendenz des Durchschnittsalters in den kommenden Jahren (Quelle Statistisches Landesamt)

Durch Quartiersbegehungen konnte ein erster Eindruck entstehen. Vor allem wurden auch die Herausforderungen deutlich, in Bezug auf die Entstehung eines neuen Quartiers und die Verknüpfung mit den bestehenden Strukturen vor Ort.

2. Bewerbung auf das Förderprogramm
Die Konzept-e für Lebensräume eG ist eine junge Genossenschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, vitale Quartiere mit gut vernetzten Nachbarschaften zu initiieren. In der Praxis möchte konzepte-e Quartiere gestalten, die neben bedarfsgerechtem Wohnraum eine nachhaltige Angebotsstruktur in Bezug auf die soziale Lebensgestaltung der Bewohner*innen, die Nahversorgungsinfrastruktur und auf die Möglichkeit des lebenslangen Wohnens in der eigenen Häuslichkeit sichern. Bei der Planung neuer Vorhaben sollen die Bedarfe der Quartiersbewohner*innen berücksichtigt werden. Im genannten Quartier entwickelt die Genossenschaft Konzepte-e für Lebensräume eG zwei in direkter Nachbarschaft zur evangelischen Lutherkirche liegende Grundstücke. Hier soll ein Wohnprojekt mit verschiedenen senioren- und generationengerechten Angeboten entstehen. Durch das Wohnprojekt soll die Entstehung von lebendigen Nachbarschaften inspiriert und durch attraktive Angebote für Jung und Alt, z.B. in Form von Begegnungsangeboten ergänzt werden.

3. Verfolgte Ziele im Rahmen des Förderprogramms
Im Rahmen der Förderung durch Gut Beraten sollten erste Bedarfe für die Quartiersentwicklung ermittelt und ein Maßnahmenplan zur Einleitung der Quartiers- entwicklung aufgestellt werden. Zudem war der Wunsch, erste Netzwerke aufzubauen und die Bevölkerung vor Ort für das Thema der Quartiersentwicklung zu sensibilisieren. Grundlage sollte ein gemeinsames Verständnis für die Chancen einer Quartiersentwicklung sein – eine Chance für alle.

4. Erwartungen
Es hat sich heraus gestellt, dass die Erwartungen an die Quartiersentwicklung zu hoch angesetzt waren.

In einem ersten Schritt mussten die potentiellen Kooperationspartner*innen zunächst über die Möglichkeiten und Ziele einer altengerechten Quartiersentwicklung zunächst informiert werden. Hierfür waren Gespräche und eine gemeinsame Informationsveranstaltung erforderlich. Es wurde herausgearbeitet, dass

  • Quartiersentwicklung sowohl städtebauliche als auch in allererster Linie soziale Ziele verfolgen kann.
  • es im Rahmen der sozialen Quartiersentwicklung darum geht, die vorhandenen Strukturen zu ermitteln, zu ergänzen und zu stärken mit dem Ziel, den sozialen Zusammenhalt im Quartier zu fördern.
  • die Einbindung der Bürgerschaft in der sozialen Quartiersentwicklung ein wesentlicher Faktor des Gelingens ist.
  • Konzept-e eine seniorengerechte Quartiersentwicklung voranbringen möchte, die dazu beiträgt, dass ältere Menschen so lange wie möglich in der eigenen Häuslichkeit bleiben können.

Erst jetzt, nachdem die potentiellen Partner*innen für die Quartiersentwicklung gewonnen werden konnten, ist es möglich, erste Schritte der Bedarfsermittlung zu gehen. Diese werden im Anschluss an die Förderphase im Rahmen eines Folgeprojektes angegangen.

Es wurde anfangs unterschätzt, dass im Rahmen der Quartiersentwicklung eine intensive Beziehungsarbeit mit den Akteuren vor Ort erforderlich ist, um diese für ein Mitwirken und Mitdenken zu gewinnen. Hier macht sich andererseits aber auch ein Prinzip der Quartiersarbeit deutlich, die frühzeitig auf Beteiligung ausgelegt sein sollte.

5. Stand heute
Im Rahmen von Gut Beraten konnten die Quartiersgrenzen festgelegt und definiert werden. Diese Grenzen stellen für die weiteren Schritte der Quartiersentwicklung den Bezugsrahmen dar. Es konnten erste Kooperationspartner*innen gewonnen werden, die sich an der nun folgenden Bedarfsermittlung beteiligen. Sowohl die evangelische Kirchengemeinde als auch die Stadt Eislingen unterstützen den zukünftigen Quartiersentwicklungsprozess aktiv. Für die Bedarfsermittlung, konnte gemeinsam mit der Stadt Eislingen ein anderes Format entwickelt werden. Die evangelische Kirchengemeinde arbeitet dem Prozess aktiv zu.

6. Zukünftig geplante Maßnahmen
Folgende weiteren Schritte sind geplant:

  • Die Durchführung eines Generationenworkshops
  • Auswertung der Ergebnisse des Generationenworkshops
  • Fördermittelakquise zur Konzeptentwicklung von Maßnahmen der Quartiersentwicklung
  • Entwicklung von Maßnahmen der Quartiersentwicklung unter Beteiligung der im Quartier lebenden Bürger*innen und ansässigen Initiativen, Vereinen und Kirchengemeinde.